NOLA

Es ist soweit.

Nach schier endloser Lightroomerei und etwas Photogeshoppe sind die Bilder aus New Orleans fertig…

Die Stadt ist einfach wunderschön. Besonders das famose French Quarter hat es mir wirklich angetan. Außerdem scheint man hier, im Gegensatz zum Rest der USA, den Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit nicht nur zu tolerieren, sondern zu fördern. Ständig laufen einem alkoholisierte Menschen über den Weg, wobei die Palette, breit gefächert, von leicht angezählt bis schlafend auf dem Bürgersteig reicht. Also für jeden was dabei. Als besonders beliebt erweisen sich dabei Daiquiris (Rum, Saft, Rohrzuckesirup), die in einem Behältnis geliefert werden, das aussieht wie eine Bong allerdings gegen Ende wie eine Fleur des Lis geformt ist. Das Zeug gibt es an jeder Ecke und in allen erdenklichen Variationen und Mengen.

Aber Herr Santos hat keine Zeit, um sich mit weltlichen gelüsten herumzuschlagen, zumindest nicht bis es wieder Zeit ist zu essen. Und das ist hier ziemlich gut, besonders wenn man Meeresfrüchten und Fisch nicht abgeneigt ist. Nein, Herr Santos ist hier um der Heimat einen Anteil seines Gesehenen und Erlebten zu vermitteln. Deshalb werde ich den sehr verehrten Leser nun auf eine verkürzte Version meines Rundgangs durch das French Quarter mitnehmen, nicht damit es später heißt ich hätte mich hier nur fettgefressen…

Los geht es mit einem kleinen Video, das ich während meines ersten Rundgangs aufgenommen habe. Das ganze zeigt das French Quarter rund um den Jackson Square, nahe des Mississippi. Leider in etwas schechter Qualität, aber ich hatte echt keinen Bock mehr auf zwei Stunden rendern für zwei Miuten Video…

Wer aufgepasst hat und mit der Chappelle Show vertraut ist, dem ist vielleicht der Herr mit dem Samuel Adams T-Shirt aufgefallen und hat sich ähnlich gefreut wie Herr Santos…

Eine Runde um den Park gedreht und schon stehen wir am Ufer des Mississippi, dem geschichtsschwangeren Fluss, der Mark Twain als Quelle der Inspiration gereichte und der Stadt in ihren jüngeren Jahren unfassbaren Reichtum beschehrt hat, denn hier fand so zimelich der gesamte Seehandel statt. Auch die berühmten Dampfschiffe erlebten hier ihre absolute Blütezeit. Ihr Untergang begründete sich im Bau der Eisenbahnstrecken, die schneller und günstiger waren und dies stellte in gewisser Hinsicht auch den Untergang New Orleans‘ dar. Dann kam noch so ein Hurricane dazu und BAM – New Orleans heute. Die Nachwirkungen von Hurricane Katrina und Hurricane Rita sind heute noch sichtbar.

Aber ich schweife schon wieder ab. Ich war schließlich keine 11 Stunden im Sitz der Continental Airlines Holzklasse eingeklemmt, um mir irgendwelches Geheule über Strukturschwache Regionen und Nachwirkungen von Fluten anzuhören. Da kann ich auch nach Dresden…

Wir befinden uns also am Ufer des Mississippi. Und da heißt uns als erstes eine Statue willkommen, die den Einwanderern gewidmet ist, die dieses Land groß gemacht haben. Da kommt sich gleich geborgen vor. Besonders wenn man bedenkt, daß Rassismus gerade in Louisiana gar kein Thema mehr ist. Wer, wie Herr Santos, eher pessimistisch veranlagt ist, könnte den Umstand, daß die Statue gleich am Hafen aufgestellt ist, natürlich auch als Aufforderung verstehen, sich doch bitte zu verpissen…

Schnell weiter, bevor meine Gastgeber meinen Zynismus meinem bärtigen Antlitz entnehmen können.

Es geht statuesk weiter. Die nächste findet sich an einem der Ausgänge des Hafens, wo es Richtung French Quarter geht, denn das will Mr. Santos etwas genauer erkunden. Diese ist allerdings ungleich moderner und hat, PG-13 tauglich, keinerlei Geschlechtorgane, sondern nur einen riesigen Busch.

Schließlich wieder im French Quarter, fällt sofort auf, daß New Orleans eine religiöse Stadt ist. Allerdings muss schon etwas Kreativität aufgebracht werden, um die Kundschaft bei der Stange zu halten. Das haben auch die Christen begriffen und gehen konsequent mit der Zeit.

Allerdings haben sich auch andere, traditionell eher analoge Praktiken der digitalen Moderne angepasst. Besonders in den Zahlungsmöglichkeiten…

Und zack sind wir wieder am Jackson Park, den wir passieren müssen, um tiefer in das French Quarter vorzustoßen. Hübsch isses hier ja. Aber irgendein Spacken musste ja seine Mülltonne genau in die Mitte meines Blickwinkels positionieren, um mir den sonst ziemlich perfekten Shot zu versauen.

Direkt dahinter finden wir noch einen hübschen Brunnen.

Und dann sind auch schon mittendrin statt nur dabei. Die Kulisse ändert sich abrupt und das „echte“ New Orleans breitet sich in einer Vielzahl von kleinen, engen Straßen vor Herrn Santos aus. Im Hintegrund sind noch die Reste von Downtown NOLA zu sehen.

Und weichen schließlich ganz den klassischen Häusern des Frensch Quarters.

Wie die Zeit vergeht…schon wieder Mittag. Heute: Seafood im Oceana.

Herr Santos entscheided sich für einen Blackened Catfisch Poboy. Das ist eine Art Sandwich mit in Pfeffer mariniertem Wels etwas Salat und einer undefinierbaren, aber lckeren Sauce. Schmeckt gut das Teil. Über die Herkunft des Wortes Poboy (man sieht auch Po Boy und Poor Boy) streiten sich die Gelehrten.

Weiter im Takt. New Orleans eignet hervorragend für das ausgesprochen Glückbasierte Feld der Street Photography. Mal erwischt man ein gutes Motiv, meistens aber nur Scheiße. Das hier geht durch, findet Herr Santos und postet es deshalb.

Den Weg kreuzen immer wieder mit Touristen befüllte Kutschen. Ja, Herr Santos nimmt sich das Recht heraus sich als Besucher und nicht als Tourist zu bezeichnen, auch wenn ich mit 10 Kilo Kameraequipment rumlaufe und auf alles draufhalte, was „authentisch“ aussieht – zum Glück bin ich kein Japaner und im Bus angreist:) Die Grenzen sind fließend, fallen im Zweifelsfalle aber immer zugunsten des Autors aus.

Musik ist in vielen der Straßen zu hören. Zu meinem Bedauern aber sehr wenig Jazz.

Und wo wir gerade beim Jazz sind: auf der Straße laufe ich einem jungen Mann über den Weg, der mich anspricht und fragt, ob ich Jazz mag. „Sure“, antworte ich und wir kommen in´s Gespräch. Ich erfahre, daß der gute Isiah McGill heißt und versucht sein neues Album „Jazz Man Vol. 2“ auf den Markt zu bringen. Er hat ein kleines CD-Radio dabei, aus dem er mir einige Tracks anspielt und mich nach meiner Meinung fragt. Ich bin ehrlich und sage ihm, daß das nicht unbedingt mein persönlicher Geschmack ist, denn die Musik ist eine seltsame Mischung aus jazzartigen Soli über recht merkwürdigen Beats, und sage, daß ich eher auf puren, instrumentale Jazz stehe. „Oh, no Problem. Check this out!“, spricht Herr McGill und wechselt mit sichtbar häufig wiederholten, weil unglaublich schnellen und präzise ausgeführten Bewegung die CD: Jazz Man Vol. 1 – Mellow Moods. Die Namensgebung lässt nicht viel Kreativität vermuten, aber das Ganze kligt schon besser. 10 Dollar möchte Isiah für die CD haben. „I´ll give you five, but I´ll take your portrait and send it to you in return“, bietet Herr Santos an und Isiah steigt auf den Deal ein. Wir tauschen E-Mail Adressen und weiter gehts.

Ich bin noch nicht ganz fertig damit, aber hier schon ein erster Entwurf von Isiah´s Street Portrait.

Ich treffe Isiah insgesamt drei Mal an diesem Tag. Das French Quarter ist doch kleiner als ich dachte…

Dafür passt allerdings recht viel Kurioses rein. Beispielsweise lässt sich dieser Herr recht spontan die Haare schneiden und sorgt damit für einige Aufmerksamkeit. Ich frage ihn und seine Stylistin, ob es OK ist, wenn ich ein Foto von Ihnen mache. „Oh thats alright with me“, sagt sie. Ich solle nur schnell machen, da ihr Kunde sich wohl leicht ablenken lässt, was zu unerwünschten Drehungen des Kopfes führt „because if he keeps moving his head, I´ll cut it off eventually…“

Na dann Hotte Hü! Überhaupt scheinen die Menschen hier recht wenig dagegen zu haben fotografiert zu werden. Soll mit recht sein, denn so kommen schöne Bilder zu Stande.

Beispielsweise von diesem Pärchen, deren Kopfbedeckungen meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Wobei sein Hut dann doch eine extra Aufnahme wert war.

Manche braucht man auch gar nicht fragen, da sitzt es gleich. Im wahrsten Sinnne des Wortes.

Und wenn gerade keine Menschen zur Verfügung stehen, sind die Häuser bzw. deren Dekoration dankbare Motive.

Das kann sogar mal eher mediterran ausfallen…

In so ziemlich jeder Straße findet man diese Pferdeköpfe. Könnten vielleicht Parkschilder aus der Zeit sein, in der das Fortbewegungsmittel der Wahl ein Einhufer war.

Das ganze wird abgerundet durch wichtige Tips für ein erfülltes Dasein…

Besonders schön finde ich das „Thank You“ in der Ecke 🙂

New Orleans lebt von seinen Gebäuden, die den besonderen Charme dieser Stadt ausmachen. Besonders im French Quarter.

Aber auch die Zwischenräume der Häuser bieten oftmals schöne Einblicke. Besonders gegen Abend.

Aber auch ganze Straßenzüge lassen mich innehalten. Allen voran die Canal Street am Rande des French Quarter, mit ihren Straßenbahnen, hat es mir angetan.

Trotz all der Schönheit der Gebäude und Straßen, bleiben für mich persönlich die Menschen in New Orleans am interessantesten. Man sieht hier Figuren, die man sonst so nicht zu Gesicht bekommt. Dazu kommt man mit diesen auch so unkompliziert ins Gespräch, wie ich es bisher sonst nirgendwo erlebt habe.

Zum Abschluß noch ein paar besonders sympathische, merkwürdige und einzigartige Menschen, die ich zum Glück, wenn auch nur für einen Augenblick, in ihrer Einzigartigkeit festhalten konnte. Herr Santos bedankt sich bei New Orleans für 4 wunderbare Tage, die er so schnell nicht vergessen wird. Ich komme mit Sicherheit wieder…

So, hier isses jetzt 01:51 morgens und ich geh jetzt pennen. Oh, und bevor ich es vergesse: HAPPY HALLOWEEN!

Fahrt durch das Atchafalaya Basin

Damit die Heimatfront einen kleinen Eindruck der Fahrt über die Brücke durch den größten Sumpf, den die USA zu bieten haben, erhält.

Kurz gehalten, denn das Rendern dauert immer ewig…

Gegen Ende kann man auch den zurückhaltenden Fahrstil der Eingeborenen beobachten.

EDIT: Na toll, offensichtlich kann man das Video in D nicht sehen. Danke für den Hinweis, Herr T. (und gute Besserung weiterhin). Ich seh zu, daß ich das irgendwie hinbekomme…

EDIT 2: Hoffentlich jetzt…

Auf dem Weg nach New Orleans – Louisiana

Noch gestern Abend hatte ich einen Entwurf für ein tollen Text an dieser Stelle gespeichert, damit ich heute nur noch ein bisschen die Fotos bearbeiten muss und ihn dann veröffentlichen kann. Dachte ich jedenfalls.

Heute dann die Überraschung. Nix is, Santos, alles nochmal. Ganz großes Kino.

Also auf ein Neues…

20.10.2011, 09:38, Austin, Texas

Mit nur 38 Minuten verspätung macht sich der Trail auf den Weg. Alles gepackt und ins SUV (was sonst) gestopft. Ist doch etwas mehr geworden, als geplant. Ab dafür nach Osten. The Big Easy ruft. NOLA, wie es die Eingeborenen rufen, oder auch gern N’awlins, aber dann mit schiefer Fresse und Kautabak, sonst isses nicht authentisch.

Doch bevor sich Herr Santos endlich im French Quarter austoben darf und auf den Spuren bzw. den Resten des Mardi Gras wandeln darf, stehen sympathische neun Stunden Autofahrt bevor. 508 Meilen oder 818 Kilometer. Von Hamburg nach München bzw. ein paar Kilometer mehr, wenns denn ganz genau sein darf.

Daher bleibt auf der Fahrt recht wenig Zeit zum Fotografieren, weshalb Herr Santos sich gleich am Anfang entschuldigen möchte, daß viele Fotos während der Fahrt aufgenommen wurden nicht unbedingt „top Korea quarity“ sind und auch manchmal Reflexionen sichtbar sind. Zudem war ich die meiste Zeit selbst mit Gaffen beschäftigt, denn es gibt vieles zu sehen, was ich so noch nicht kannte oder nur aus Filmen. Dazu kommt noch, daß ich meine Fahrer bei Laune halten musste. Denn sowohl die Highways als auch die Interstates sind flach und weit. Sehr flach und sehr weit. Da ist es ziemlich egal was links und rechts des Weges steht, irgendwann kommt Langeweile auf. Um das etwas auszugleichen habe ich allerdings ziemlich geile Sachen in New Orleans selbst geschossen, aber dazu später mehr.

Kaum sind wir aus dem Stadtgebiet Austins heraus, fällt eines sofort auf. Es wird weit und verhältnismäßig eintönig. Kleinere Städtchen tauchen entlang der Straße auf. Unter anderem fällt mir der Name „La Grange“ auf. Moment, so heißt doch ein Song von ZZ Top. Zwar nicht unbedingt meine Mucke, aber wenn ich so aus dem Fenster schaue und den Song in meinem Kopf dazu abspiele, passt er wie die Faust auf’s Auge, und mir wird klar, warum diese Art von Musik, nur aus einem Staat wie Texas stammen kann. Wer mag, kann sich die Fotos ja einmal mit und einmal ohne Musik anschauen und sehen, ob der Durchgang mit Musik nicht ein ähnliches Gefühl des „Now I get it“ bekommt (für eine größere Ansicht, einfach auf das Bild klicken, dann kann man auch durchsliden).

Das Land entlang der Interstate 10 ist trocken, nicht unbedingt hässlich und steht nicht selten zum Verkauf. Wer also auf gefühlte 30 Grad Durchschnittstemperatur steht, Tendenz aufwärts, kann hier glücklich werden. Teuer scheint es auch nicht zu sein.

Viele der Häuser sind Höfe. Da das Land nicht sehr fruchtbar ist, sieht man viel Viehbetriebe, einige Pekannusshöfe und manch verlassenes Gebäude.

Zwischendrin, wenn keine Stadt oder ein Dorf in der Nähe sind, tauchen immer wieder kleinere Geschäfte auf, meistens gleich mit Tankstelle und ner Möglichkeit ein Sandwich, nen Burger oder ähnliches zu kaufen.

Immer wieder sieht man einzelne Häuser an Kreuzungen mit anderen Interstates oder Highways, die zu keiner größeren Ansammlung zu gehören scheinen. Hier kann man nicht mal mehr von Dorf sprechen. Keine Ahnug womit diese Leute ihr Geld verdienen. Und das die immer zur Tanke fahren, um sich mit dem Nötigen einzudecken, halte ich auch für fragwürdig. Wenigstens eine Bahnstrecke hat man vor der Haustür, die für heiße Nächte auf der Veranda die nötige romantische Untermalung schafft…

In regelmäßigen Abständen stehen reht große Schilder, die Entweder auf die nächste Stadt, eine Besonderheit an der nächsten Ausfahrt, ein Restaurant oder sonstiges hinweisen. Besonders angetan war ich allerdings von der Werbung für Rechtsanwälte. Meistens gleich mit Hotline, damit man die Leute gleich von der Straße aus verklagen kann. Und wenn das nichts gebracht hat, kann man ja zur Not den Anwalt selbst verklagen, wie uns Ross A. Sears II versichert…

Erster Stop zum Tanken dann in einem etwas größeren Kaff namesn Columbus. Hier gibt es nicht viel zu sehen, allerdings gibts es neben der Tanke zwei! Hotels. Ein Country Hearth Inn und ein La Quinta Inn (sieht man auf dem Bild nicht, ist hinter mir). Keine Ahnung, wie die jemals Gäste anlocken wollen. Wahrscheinlich eher Trucker.

Schließlich erreichen wir Houston. 2,1 Mio. Einwohner. Dafür aber ein recht kleines Zentrum. Ich persönlich hatte ja mit mehr Wolkenkratzern gerechnet, aber man kann nicht alles haben.

Nach einer gefühlten Ewigkeit dann…

Kurz nach Grenzübergang dann der zweite Stop. Diesmal ist ein ganzes Casino angeschlossen, wobei das natürlich kein Las Vegas artiger Palast ist, sondern eher so eine Art Spelunke mit ein paar Automaten. Aber irgendwie muß man die Kundschaft ja ranbekommen. Dazu natürlich ne Tanke und das Smokers Paradise, wo Raucher angeblich den besten Tabak zu den günstigsten Preisen erhalten können. Und weil dort so paradiesische Zustände herrschen, kann es schon einmal vorkommen, daß man länger bleibt. Weshalb also nicht gleich die postalische Adresse ändern?

Mein Besuch blieb nicht unbemerkt. Dieses possierliche Tierchen suchte an eher ungewöhnlichen Orten Schutz vor der Sonne und Hitze.

Und schien wenig begeistert, als sein Sonnenschutz nen Abgang machte.

Weiter geht die wilde Fahrt auf der Interstate 10 gen Osten. Nun wird es doch etwas eintönig, aber zum Glück gibt es immer wieder Schilder, die mir ein Schmunzeln entlocken können. So durfte ich erfahren, daß es neben Paris und Moscow in Texas auch noch ein Alexandria in Louisiana gibt. Dieses scheint allerdings eine besondere Zielgruppe zu haben.

Schließlich geht es über eine 20 Meilen lange Brücke durch das Atchafalaya Basin, den größten Sumpf der USA, weiter nach Baton Rouge (man merkt den Hauch von französischem Einfluss, der hier vorherrscht), der Hauptstadt Louisianas. Auf der Brücke kann man leider nicht halten, aber das was ich gesehen habe war ziemlich beeindruckend. Ich kann mir vorstellen, wie in den Regionen abseits der Brücke aussehen mag.

Kurz vor Baton Rouge noch eine Brücke. An den Flecken auf dem Foto sieht man, das die Frontscheibe unseres Toyota sich während der langen Fahrt in einen Friedhof allerlei fliegender Insekten verwandelt hat.

Herr Santos hat sich nen Filter gegönnt, den er an dem Foto auf der Brücke (man sieht sie auf dem Bild oben schon im Hintergrund) natürlich gleich mal ausprobieren musste…

Schließlich dann durch Baton Rouge, was ewig dauert, da hier abartig viele Baustellen den Verkehr nicht unbedingt begünstigen. Das verschafft mir allerdings die nötige Zeit nach einigen dieser herrlichen Klassiker amerikanischen Automobilbaus Ausschau zu halten. Und fündig zu werden…

Endlich dann: New Orleans.

Nun beginnt der Spaß sich im Auto in einer fremden Stadt zurecht zu finden. Besonders spannend gestaltet sich das, wenn die Navigation aus einem iPhone besteht, das leichte Empfangsschwierigkeiten hat. Aber nach ca. einer Stunde erreichen wir unser Hotel, das Sheraton Metairie. Herr Santos bekommt die Bachelor Suite. Die heißt nicht wirklich so, aber ich finde es klingt geil.

Da ich bisher eher niedrige Hotelstandards gewohnt bin, komme ich mir, angesichts der Aufmachung des Zimmers, sehr wichtig vor. Das ganze wird durch den Umstand unterstrichen, daß mein Onkel durch seinen Job öfter in Hotels dieser Kette übernachtet und deshalb irgeneinen Premiumstatus hat. Dieser erlaubt es uns, Zimmer im siebten Stock des Hotel zu erhalten, der Club Lounge (die heißt wirklich so), die man nur mit einer speziellen Karte erreichen kann, welche man im Fahrstuhl einstecken muß. Der Fahrstuhl fährt ohne diese Karte nur bis zum sechsten Stock und keinen Zetimeter weiter. Korrekt, habe ich das ganze arme Pack vom Hals. Außerdem gibt es in der Club Lounge für alle Mitglieder einen Kühlschrank mit einer breiten Auswahl an Kaltgetränken und im Nachmittag Käsesorten und Cracker – kostenlos versteht sich. Wow, schade das keine hübschen Frauen in der Nähe sind, denen ich unterjubeln kann ich sei reich, berühmt oder beides…

Allerdings beschleicht mich das Gefühl, daß meine Reisekasse kaum eine Unterkunft dieser Preisklasse zulässt. Und wenn dann nur für eine Nacht. Herr Santos nächtigt sonst eher auf dem 2 Sterne Zeltplatz oder in Containern. Wie soll ich das bezahlen???

Fast Food Test – Heute: Jack In The Box

Wer kennt sie nicht: die berühmte Szene aus Pulp Fiction in der Samuel L. Jackson und John Travolta die Typen beim Burgerfrühstück aufmischen. Im Rahmen dieses Gesprächs wird auf vier Burgerketten verwiesen: Mc Donalds, Burger King, Wendy´s, Jack In The Box und schließlich Big Kahuna Burger.

Da Big Kahuna Burger leider nicht existiert, Mc Donalds und Burger King scheiße und in Deutschland erhätlich sind, bleiben also nur noch Wendy´s und Jack In The Box. Letztere konnte ich nun auf meinem Weg nach New Orleans testen. Ja, richtig, der Santos kommt rum.

Dazu muss ich entschuldigend hinzufügen, daß ich bereits seit gestern (20.) in New Orleans befinde, aber das WiFi des Hotels hatte seine Macken. Deshalb wird das jetzt alles mit Verspätung nachgereicht. Zudem war ich heute (21.) den ganzen Tag im French Quarter untergwegs und habe wild um mich geschossen, aber dazu in dann später mehr.

Also: für stolze 6,38$ gibt es das Menü, bestehend aus Pommes, Softdrink nach Wahl mit Refills und (Achtung, jetzt kommts) dem Outlaw! Wenn das mal kein Name für einen Burger ist.

Die Pommes sind überraschend gut. Knackig, heiß, nicht zu stark gesalzen und nicht pappig.

Um den Softdrink einzuschenken musste Herr Santos seinen ganzen Mut aufbringen, denn er hat sich ca. 600ml Strawberry Fanta eingefüllt. Schon beim zapfen wundert es mich, daß der Becher nicht schmilzt, denn das Zeug sieht aus wie frisch aus Fukushima eingeflogen. Ich kann es in dem romantisch beleuchteten Familienrestaurant zwar nicht sehen, aber ich bin mir sicher es leuchtet im Dunkeln (ich habe später auch meinen Urin überprüft, zu sehen war da nix, auch wenn ich mir sicher bin, daß, wenn ich ein Pröbchen an ein Labor geschickt hätte, Jan Ullrich anerekennend gepfiffen hätte). Eine stark rot leuchtende Flüssigkeit mit an Erdbeeren nur in weiter Ferne und mit viel Wohlwollen erinnernden Geschmack, die an den Eiswürfeln hängen bleibt. Egal, ich habe ja eine gute Auslandskrankenversicherung und wohne in der Nähe einer Dialyse…

Schließlich der Burger. Autsch. Um an meine anfängliche Anlehnung an Pulp Fiction anzuknüpfen: hätten besagte Herren einen Outlaw von Jack In The Box gegessen, hätten sie vermutlich darum gebettelt, daß Herr Jackson nicht so viel Zeit mit Schnacken verplämpert, sondern endlich den Abzug betätigt, um sie von dem Geschmacksmartyrium zu erlösen. Bah! Was ein Crap. Im krassen Gegensatz zu Whataburger schmeckt der Burger so wie er aussieht. Das Brötchen ist pappig. Das Fleisch hat keinen Eigengeschmack und dient wohl nur dazu, dem ganzen etwas Konsistenz zu verleihen. Das wäre halb so schlimm, wenn wenigstens die BBQ Soße etwas Geschmack besäße. Aber auch hier: Fehlanzeige. Selbst die Zwiebelringe schmecken kaum nach etwas und die sind wirklich schwer zu versauen. Der auf dem Produktfoto so ansehnlich aussehende Bacon ist hart, kalt und, bis auf die Ränder, fast verbrannt. Das Einzige, was an dem Teil frisch wirkt und über Geschmack verfügt, ist der Salat. Langsam dämmert mir, warum das Ding Outlaw heißt.

Fazit: wer Pommes mag, kann hier gern mal vorbei schauen, Getränke sind eh überall gleich (siehe Whataburger), aber das Geld für den Burger kann man lieber Spenden oder besser noch essen, denn ich könnte wetten, daß selbst Dollarnoten mehr Gechmack besitzen als dieser Haufen Müll!

Fast Food Test – Heute: Whataburger

Wenn man sich schon im Königreich des Fastfoods befindet, sollte man die Gelegenheit nutzen und sich einmal durch das komplette Angebot fräsen.

Deshalb opfert Mr. Santos seinen Astralkörper dem schonungslos ehrlichen Investigativkulinarismus(©®™), damit der geneigte Leser weiß was er verpasst ohne die eigene Lebenserwartung zu schmälern.

Heute getestet: Whataburger (kannte ich vorher auch noch nicht)

Für 5,46$ gibt es das Menü, bestehend aus einem Whataburger, Pommes und einem Softdrink mit kostenlosen Refills. Das Getränk der Wahl in diese Fall ist Dr. Pepper Cola.

Die Pommes kann man knicken. Trocken, ohne wirklichen Eigengeschmack, wohl eher dazu gedacht um das Tablett nicht ganz so leer aussehen zu lassen. Bah!

Der Becher des Softdrinks fasst etwas über einen Liter. Hier bekommt man was geboten für den Dollar. Zur wahl stehen: Coca Cola, Coca Cola light, Coca Cola Zero, Stawberry Fanta (soweit reicht mein Neugier dann doch nicht…), Dr. Pepper, Dr. Pepper light,Dr. Pepper Cherry und natürlich Rootbeer (schmeckt wie Zahnpasta). Durch die Größe des Bechers und die Refills können die schrecklichen Pommes ausgeglichen werden und zur Not das ganze Football-Team abgefüllt werden.

Nun zum Wesentlichen. Der Burger sieht zwar aus wie hingeschissen, aber „never judge a book by its cover“. Schmeckt extrem gut. Man merkt gleich den Unterschied zu den Schuhsolen, die uns daheim als Fleisch verkauft werden. Das Fleisch schmeckt frisch und lebt mehr von seinem tatsächlichen Geschmack als von der Soße. Etwas Senf, Ketchup, Salat (der nicht verwelkt und lauwarm auf die Erfüllung seiner Pflicht wartet, sondern knackig ist) und sehr leckere eingelegte Gurken runden das ganze ab. Das Brötchen wirkt etwas fad, ist allerdings mit Butter gebacken (vielleicht isses auch nur das Zeug aus dem Sprühflakon) und sorgt damit für ein angenehmes Aroma in Verbindung mit dem Fleisch.

Fazit: einen Besuch wert, auch wenn man auf das Menü verzichten kann und sich dieBurger lieber einzeln kauft, denn die Pommes schmecken echt scheiße.